Rötzel Runde Düna – Gipskarstlandschaft Hainholz

Schneitelhainbuchen bei Düna

Wir starten unsere Wanderung vom am westlichen Rand der Ortschaft Düna liegenden kleinen Parkplatz aus. Nur wenige Schritte und wir erreichen den Waldrand. Wer mir auf meinen Spuren folgen möchte, kann dies gerne und leicht über die bei komoot beschriebene Tour „Rastbank mit Panoramablick – Rötzel Runde von Düna“ tun.

Schneitelhainbuchen bei Düna

Gleich zu Beginn der Tour begeistert die am Waldrand liegende kleine Hügellandschaft bei Düna. Obenauf präsentieren sich ca. 250 Jahre alte Schneitelhainbuchen. Die skurrilen Baumgestalten entstanden, da man diese Buchen früher einmal im oberen Bereich zunächst „geköpft“ und dann die danach entstehenden rutenförmigen Austriebe immer wieder zurückgeschnitten hatte, was bis heute als Pflegemaßnahme weiterhin geschieht. Die alten Stämme gewähren uns heute zum Teil „Durchblicke“ in die hinter ihnen liegende Landschaft, bleiben dabei weiter lebendig um ihre aktuellen Zweige im Kopfbereich zu versorgen.

Die besagte Hügellandschaft bietet noch mehr. Frühblüher schmücken hier, wie auch in vielen weitern Bereichen unserer Tour, den Boden. Unzählige Raue Veilchen sorgen für blaue Farbtupfer.

Von Düna aus durch Wald und weitläufige Landschaften

Nun aber weiter: Der Rundweg von Düna aus führt uns eine ganze Weile durch den Wald. Dann öffnet sich eine weitläufige Landschaft mit Wiesen und Feldern. Unzählige kleine Hügel und Kuhlen formen die Hänge des vor uns liegenden Tals, das wir gemächlich durchschreiten. In den landschaftlichen Vertiefungen haben sich bisweilen kleine Tümpel gebildet. Immer wieder treffen wir auf sich malerisch präsentierende Bäume und Baumgruppen.

Unten angekommen wenden wir uns noch vor der Landstraße (L 523) kurz gen Norden um dann auf der anderen Talseite den Weg westwärts Richtung Düna einzuschlagen. Ja, dabei geht es dann schon ein wenig bergauf. Oben angekommen gibt es wieder herrliche Blicke auf das hügelige Gelände.

Rotmilan, Bussard, … lebendige Vogelwelt bei Düna

Ständige Begleiter unserer Wanderung sind verschiedene Raubvögel, die ihre Kreise am Himmel ziehen. Ein Rotmilan transportiert heute mal keine Beute sondern Baumaterial für den Nestbau. Der Bussard hingegen hält Ausschau nach etwas essbarem. Auch sonst treffen wir auf eine reichhaltige Vogelwelt, zumindest akustisch. Fotografisch sind die scheuen Tiere meist schwer zu erfassen.

Und für uns geht die Wanderung nun dem Ende entgegen. Kurz eröffnet sich links des Weges ein Blick auf die Stadt Osterode. Dann sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer kleinen Reise in Düna zurück.

WAR SONST NOCH WAS?

Persönliche Anmerkung vom 17.04.2025: Ach ja, unsere Welt ist leider nicht nur schön, so schön wie ich sie gerade beschrieben und gezeigt habe. Rechtsextreme Tendenzen bedrohen uns in zunehmenden Maße, weltweit und natürlich bei uns in Deutschland. Dazu kann und will ich auch an dieser Stelle nicht schweigen und sonst nur schöne Dinge dokumentieren.

Geschichte wiederholt sich nicht, wird manchmal behauptet. Nun gut, sicherlich nicht als Duplikat mit hundertprozentiger Übereinstimmung. Aber aus der Geschichte lernen, das sollten wir schon! In diesem Sinne halte ich den Hinweis auf die fatalen historischen Entwicklungen der Weimarer Republik als Anschauungsmaterial für unser heutiges gesellschaftspolitisches Handeln für wichtig und richtig.

Angesichts der derzeit (April 2025) prognostizierten wachsenden Anzahl an potentiellen Wählerstimmen für die AFD möchte ich hier einmal ERICH KÄSTNER als Zeuge aus vergangenen dunklen Zeiten zu Wort kommen lassen:

“Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.
Das ist die Lehre, das ist das Fazit dessen, was uns 1933 widerfuhr. Das ist der Schluss, den wir aus unseren Erfahrungen ziehen müssen (…). Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben.”

Ergänzend möchte ich in Erinnerung rufen, wie hoch bzw. niedrig der Stimmenanteil für die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1928 war: gerade mal 2,6%! 1930 gab es dann den Sprung auf 18,3% … und dann wurde es bekanntlich noch schlimmer.

Der aktuelle bundesweite Stimmenanteil für die AFD liegt laut Infratest dimap (Erhebungszeitraum: 31. März bis 02. April 2025) bei 24%.

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