Harz – Hinter dem Eselsplatz geht’s weiter

Harz - tote Bäume

Wir starten unsere Harz-Wanderung in Osterode, vom dort beginnenden „Hundscher Weg“ und folgen diesem bergan bis zum Eselsplatz. Kurz nach dem Start tauchen wir in Waldgebiet ein. Die zwischen den Bäumen durchscheinende Sonne wirft immer wieder ihre Spotlights in die Szenerie. Je nach Wetter, Jahres- und Tageszeit erscheinen unterschiedlichste Kunstwerke der Natur im Rampenlicht: Gehölz, Baumstümpfe mit Bewuchs verziert, Farne und vieles andere mehr. Immer nur für kurze Zeit, dann wechseln die Bühnenbilder. Ein Phänomen, dass mich bei Spaziergängen durch den Wald immer wieder begeistert.

Mitten im Wald treffen wir auf die Kiepenfrau: Ein Denkmal, das in Anerkennung der Leistung von Frauen errichtet wurde, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in schwer beladenen Weidekörben Handelswaren durch die Region transportierten.

Für uns geht es weiter zum Eselsplatz. Dieser lädt zwar durchaus zum Verweilen ein, uns aber zieht es noch ein paar Schritte weiter bergan. Rechts am Rastplatz vorbei gelangen wir über die linke Abzweigung zu einem Gipfelpunkt nebst kleinem Aussichtsturm. Von hieraus gibt es einen herrlichen Ausblick auf das umliegende Harzgebirge. Mittendrin die ausgedehnten Wasserflächen der Sösetalsperre.

Unübersehbar sind hier allerdings auch die immensen Waldschäden. Ein geradezu apokalyptisches Bild zeichnet sich vor uns ab. Baumgerippe dominieren die Szenerie. Ehemals grüne Fichten ragen nunmehr braun und kahl aus dem Boden. Klimawandel, Trockenheit und der Borkenkäfer führten dazu, dass heute (2024) im Durchschnitt vier von fünf Bäumen im Nationalpark Harz tot sind. Die Älteren unter uns werden eine Erholung dieser Waldgebiete wohl nicht mehr erleben. Und wenn wir und und unsere Politiker*innen in Sachen Klimaschutz nicht bald handeln, wird auch den Jüngeren der Blick auf einen gesundeten Harz verwehrt bleiben. Bedrückende Gedanken begleiten unseren weiteren Weg.

Zurück zum Ausgangspunkt geht es schließlich über den Weg „Rote Sohle“. Zwischendurch öffnet sich der weite Blick auf die „Kreidefelsen“ – ja, ja, es handelt sich um Gipsstein – bei Osterode. Erste herbstliche Vorboten schmücken unseren Weg mit Farbklecksen. Etliche Stapel mit geschlagenem Holz säumen die Strecke. Das Holz abgestorbener Bäume?

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